Bedürfnisentdeckungstour

Bedürfnisentdeckungstour

Eine der größten Herausforderungen in der heutigen Gesellschaft stellt für mich das Wahrnehmen und Erfüllen unserer eigenen Bedürfnisse dar. Es beginnt schon damit, dass wir wir nicht einmal genau wissen, was Bedürfnisse eigentlich sind. Dazu kommt, dass wir dann auch noch auf gar keinen Fall bedürftig wirken wollen. Die Tür zu unseren Bedürfnissen ist also mindestens doppelt verschlossen. Ich finde genau JETZT ist die Zeit gekommen, den Schlüssel zu finden und ihn ein für alle Mal nach dem Öffnen der Tür in die Flammen des Schicksalsberges zu werfen.

Beginnen wir aber ganz von Vorn: Im Säuglingsalter sind wir darauf angewiesen, dass nahestehende Personen die Signale für unsere Bedürfnisse erkennen und jene dann erfüllen. Viele dieser frühkindlichen Bedürfnisse werden allerdings schon in diesem Alter heruntergespielt und vernachlässigt (z.B.: Schreien lassen), aufgrund der wiederum eigens vernachlässigten Bedürfnisse. Dieser Umgang bleibt dann meist über das Säuglingsalter hinaus bestehen, während unsere Vorbilder weiterhin fleißig selbst Ihre eigenen Bedürfnisse “ignorieren”. Wie um Himmelswillen also hätten wir irgendwann eigenständig lernen sollen, unsere Bedürfnisse zu benennen, dass sie wichtig sind und wie wir sie uns selbst erfüllen können? Den meisten von uns ist es schlichtweg aberzogen worden mit ihren eigenen Bedürfnissen in Kontakt treten zu können. Wir haben so die Verantwortung an andere abgegeben sie erkennen und erfüllen zu müssen, wie auch wir uns selbst auferlegen für die Bedürfnisse anderer verantwortlich zu sein.

Diesen Kreislauf können wir nur durchbrechen, indem wir wieder lernen unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen, zu benennen und selbst die Verantwortung für sie zu übernehmen.

Unsere Bedürfnisse sind der Boden, auf dem alles wächst. Fehlt es ihm an Nährstoffen, werden wir nicht die Früchte tragen können, die wir uns vielleicht ersehnen. Abraham Maslow hat hierzu wunderbar veranschaulicht, dass Bedürfnisse zudem aufeinander aufbauen. Erst wenn unsere Grundbedürfnisse erfüllt sind, sind wir in der Lage unseren Blick auf weitere Mangelgefühle zu richten.

Folgend kannst Du Dir einen kleinen Überblick über die häufigsten Bedürfnisse machen:

Nähren der Physischen Existenz

  • Luft
  • Nahrung
  • Wasser
  • Bewegung, Körpertraining
  • Schutz
  • Ruhe
  • Sex
  • Unterkunft
  • Körperkontakt

Interdependenz

  • Akzeptanz
  • Wertschätzung
  • Nähe
  • Gemeinschaft
  • Rücksichtnahme
  • zur Bereicherung des Lebens beitragen
  • emotionale Sicherheit
  • Empathie
  • Ehrlichkeit
  • Liebe
  • Geborgenheit
  • Respekt
  • Unterstützung
  • Vertrauen
  • Verständnis
  • Zugehörigkeit

Selbstverwirklichung

  • Auswahl und Planung
    von Wünschen / Zielen / Werten

Feiern

  • Entstehung des Lebens
  • Träume
  • Trauer

Integrität

  • Authentizität
  • Kreativität
  • Sinn
  • Selbstwert

Spiel

  • Freude
  • Lachen

Spirituelle Verbundenheit

  • Schönheit
  • Harmonie
  • Inspiration
  • Ordnung (im Sinne von Struktur/ Klarheit)
  • Frieden

Du hast noch nicht genug?

Hier habe ich 4 Hinweise für Dich, die Dich Deinen Bedürfnissen wieder näher kommen lassen.

“Überreaktion”

Die eindrücklichsten Botschaften, die uns Bedürfnisse bzw. unsere unerfüllten Bedürfnisse schicken, sind unsere “überschießenden” emotionalen Reaktionen auf gewisse Situationen oder bestimmte Handlungsweisen anderer Menschen. In unseren starken meist von Wut und Ärger erfüllten Emotionen liegt eine wunderbare Chance seinen eigenen Bedürfnissen auf die Schliche zu kommen.

Wenn Du also zum Beispiel mal wieder von Deinem Kind oder Partner genervt warst oder sie vielleicht sogar angeschrien hast, darfst Du hier das große Geschenk dieser Reaktionen ruhig annehmen. Du kommst Dir und Deinen Bedürfnissen ein Stück näher, wenn Du Dich dort ehrlich fragst, was denn in DIR fehlte, dass eine solche Reaktion aus Dir heraus entstand. Ohne Vorwurf und Scham, einzig allein aus Neugier und dem Wunsch Dir selbst wieder mehr zu dienen. Unser “Quatschi” neigt nämlich allzu gern dazu, anderen für unser Verhalten die Schuld in die Schuhe zu schieben oder uns selbst für “Überreaktionen” zu entwerten. Versuche in diesen Momenten ohne Bewertung an die entstandene Situation heranzugehen. Nehme Dir gern einen Moment Zeit für das Nachspüren, was Dir gefehlt hat oder hole dies in einem ruhigeren Moment (bestenfalls am selben Tag) nach, falls es die folgenden Situationen einfach nicht zulassen.

Rückzug

Die schwieriger zu erkennenden Bedürfnisbotschaften sind die des Rückzugs. Besonders wenn unser Selbstwert schon den Kellerasseln die Hände schüttelt, haben wir nicht mehr den Mut und die Kraft nach unseren Bedürfnissen zu “schreien”. In uns wird dann der Gedanke immer größer sie einfach nicht einfordern zu dürfen. Wir resignieren, bis wir vielleicht eines Tages explodieren.

Wenn es zu einem solchen Vulkanausbruch kommt, toll!!! Hier ist Dein winkender Zaunpfahl, für den Du Dir ganz viel Zeit nehmen darfst.

Sollte dieser Knall noch nicht gekommen sein, kannst du Deine “Schneckenhäuser” gern einmal näher unter die Lupe nehmen. Momente in denen Du Dich unglaublich schlapp und niedergeschlagen fühlst, können auch ein Hinweis darauf sein, dass unerfüllte Bedürfnisse deine Energie rauben. Frage Dich hier gern, was Du und Dein Körper gerade braucht, um aus eurer Situation herausfinden zu können.

Krankheit

Wenn wir unseren Grundbedürfnissen nach Nahrung und Schlaf nicht nachkommen, ist es offensichtlich, dass unser Körper irgendwann krank wird.

Für mich haben Krankheiten aber auch oft einen geistig-seelischen Aspekt. “Wenn die Seele krank ist, kann der Körper nicht gesund bleiben” ist einer meiner Leitsätze. Hinter unseren krank machenden Gedanken und Überzeugungen stehen immer unsere unerfüllten Bedürfnisse. Wenn uns also eventuell wieder einmal eine fette Erkältung erwischt hat und uns dadurch zur Ruhe zwingt oder uns aber sogar eindrücklichere Beschwerden plagen, dürfen wir neben dem Heilpraktiker- oder Arztbesuch auch daran denken, unser Fokus auf unser Inneres zu lenken und uns mit unseren vielleicht unerfüllten Bedürfnissen auseinandersetzen. Versuche Dich in Krankheitszeiten immer wieder ganz auf Deinen Körper zu konzentrieren und ihn zu fragen, was er Dir gerade sagen möchte.

Déja-vue

Wenn unsere Gedanken unsere Welt formen und hinter unseren Gefühlen und Gedanken immer Bedürfnisse stehen, können wir sicher sein, dass immer wiederkehrende Situationen eine Botschaft unserer unerfüllten Bedürfnisse sind. Was wir denken, ziehen wir an und manifestieren wir so in unser Leben. Sich wiederholende belastende und schmerzhafte Ereignisse sind also ein weiterer Hinweis für uns, dass wir unseren Bedürfnissen wieder mehr Beachtung schenken dürfen.

Ganz allgemein kann man also sagen, dass wir sobald wir uns nicht gut fühlen, in die Rolle des Sherlock Holmes schlüpfen und uns auf die Suche nach unserem unerfüllten Bedürfnis machen dürfen. Die eigenen Gedanken und Gefühle sind hierbei unsere zuverlässigsten Wegweiser.

Das Aufspüren der eigenen Bedürfnissen setzt allerdings eines voraus: ACHTSAMKEIT und den Selbstwert, diese auf sich selbst zu richten.

 

Kontaktiere mich gern, wenn Du das Gefühl hast, dass wir zusammen ein paar blockierende Glaubensmuster aus dem Weg räumen können, um vielleicht lang unbeachtete Bedürfnisse wieder voll zu erfüllen.

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